Wir haben sie Gefunden
- Amrei
- 30. Jan. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Die Betreuung, mit der wir uns wohl fühlen und die für uns und unsere Kinder passt.

In den letzten Tagen habe ich einige Personen (bei Instagram, in meinem Umfeld, in Elterngruppen oder bei Facebook) gefragt, was der Betreuungsstart für sie bedeutet bzw. ermöglicht. Die Antwort, die am meisten genannt wurde, war »Vereinbarkeit von Familie und Beruf« gefolgt von »Neuer Input für das Kind/die Kinder«. Es waren sehr pragmatische Antworten. Die, die mit Gefühlen zu tun hatten waren vereinzelt vertreten, stachen aber nicht heraus. Gründe, die es genauso auch bei uns gibt.
Die bestmögliche Vereinbarkeit mit unserem Alltag, der vorhandene Bedarf aufgrund unserer beruflichen Tätigkeiten/Bedürfnisse und das Miteinander zwischen Betreuer:innen, den Kindern und uns – das alles funktioniert und ist in gesunder Bewegung.
Ich weiß, dass das keine Selbstverständlichkeit ist und das Recht auf einen KiTa-Platz kein Garant für ein gutes Miteinander ist.
Ich weiß – aus eigener Erfahrung – wie schwer es sein kann das Kind »abzugeben«, wenn es mal nicht gut läuft und es Probleme gibt.
Ich kenne das Gefühlschaos, das auf einen einprasselt und die Angst/Sorge, die dabei entstehen kann.
Ich kenne – trotz verständnisvollen Arbeitgeber*innen oder flexiblen Arbeitszeiten – den wachsenden Druck, weil der Workload auf der Schulter auf und ab hüpft und immer lauter wird.
Für uns – den Bartträger und mich – ist aus den Erfahrungen der letzten Jahre einiges entstanden und wir haben durch die unterschiedlichen Phasen enorm viel gelernt. Wir haben den Austausch gesucht, unsere Grenzen und auch die der Betreuung kennengelernt und gemerkt, was uns wichtig im Umgang mit unseren Kindern ist. Das war auch für die Erzieher:innen sicherlich nicht immer einfach – das daraus gewachsene Ergebnis bringt aber mehrere positive Aspekte mit.
Die Betreuung ist eine positive Möglichkeit um Bedürfnisse zu befriedigen – für die Kinder und für uns – und kein notwendiger Kompromiss!

Das wir unsere Betreuungssituation als Möglichkeit sehen können, ist nicht zuletzt durch die jetzigen Erzieher:innen und die letzten Wochen entstanden. Es war turbulent, ein Auf und Ab an Emotionen und hat Kraft gekostet.
Gerade die Erzieherinnen von Kind 2 haben das tagtäglich miterlebt und mir trotz all den Unannehmlichkeiten – die ich sicherlich auch ihnen bereitet habe – viele schöne Momente ermöglicht und Verständnis mitgebracht. Das gab mir – zu dem Zeitpunkt Strohwitwe – immer wieder auch Vertrauen.
Besonders wertvoll war das für mich, weil wir in den letzten Jahren Entscheidungen getroffen haben, die manchmal nicht einfach umzusetzen sind und die auch Kraft kosten – ein wichtiger Aspekt: unsere Kinder müssen freiwillig in die Betreuung gehen und sich sicher fühlen.
Sie sollen das Vertrauen haben, dass wir für sie da sind, ihre Gefühle und Bedürfnisse beachten und ernst nehmen.
Wir alle haben Tage oder Zeiten, die uns (emotional) sehr mitnehmen. Während wir als erwachsene Person für uns und unsere Gesundheit – soweit möglich – selbst verantwortlich sind, sind unsere Kinder auf uns angewiesen. Sie können sich nicht selbst schützen und brauchen die Sicherheiten, die wir ihnen geben können.
Mir ist klar, dass das Teil unseres Weges ist und keine Patentlösung für alle. Doch der Wechsel von der intensiven Zeit zu Hause in die Betreuung – durch erstmal fremde Menschen – ist aus unterschiedlichen Gründen eine Phase, die für alle Beteiligten sehr Ereignis- und genauso Lehrreich ist.
Für alle auf ihre ganz eigene Weise.
Doch das Fazit, das ich euch aus unseren Erfahrungen gerne mitgeben möchte ist Eines, das für jede Situation wichtig ist:
Nehmt euch Zeit für die wichtigen Dinge, nehmt euch wahr, passt aufeinander auf und hört nicht auf miteinander zu reden.
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