Was Janina sagt.

Bis ich selbst Mutter wurde, hatte ich 0,0 mit Kindern zu tun. Ich kannte keine anderen Eltern in meinem Umfeld oder hatte bis dato je ein Baby auf dem Arm.

Und dann ist man plötzlich Mutter, soll Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen, irgendwie dafür sorgen, dass dieses Kind keinen größeren Schaden nimmt und in dieser verrückten Welt auch noch klar kommt.

Aber wie das gehen soll, sagt dir niemand.

Was Janina sagt

In den mittlerweile fast 5 Jahren Mutterschaft habe ich viel gelernt, meine Meinungen revidiert, bislang geltendes in Frage gestellt und bin an meinen Aufgaben gewachsen.

Trotzdem sind auch jetzt noch viele Fragen offen und es werden noch viele Neue hinzukommen, das weiß ich. Denn wenn ich eins gelernt habe – seit ich Mutter bin – dann, dass alles im stetigen Wandel ist und was heute für uns funktioniert, morgen schon ganz anders sein kann.

Das alles passiert nicht über Nacht und auch sicher nicht losgelöst von unserer Umgebung. Ohne Austausch mit anderen Eltern, wäre diese Entwicklung für mich nicht möglich gewesen. Daher habe ich mich sehr gefreut, als Amrei mich fragte, ob ich Lust habe sie bei ihrem Projekt zu unterstützen.

Und hier bin ich nun – Janina.

Janina

Was gibt es über mich zu sagen?

Ich lebe das Leben, dass ich früher immer belächelt habe. Verheiratet, zwei Kinder, mit Hund und Hühnern, auf einem Dorf, ein bisschen Öko, ein bisschen Hipster. Und ich will es gegen kein Anderes eintauschen – außer vielleicht mal ganz kurz, wenn einem der Familienwahnsinn mal wieder über den Kopf wächst.

Nach Abi, Auslandsaufenthalt und FSJ, habe ich den Mann (der damals noch irgendein Mann war) kennengelernt und angefangen Soziale Arbeit zu studieren. Da der Mann am Ende des Studiums immer noch da war, schien er dann der Richtige zu sein. Es folgte eine Abfolge von Dingen »die man halt so macht« –  Zusammenziehen, Jobeinstieg, Heiraten, zwei Kinder kriegen…

Alles schöne Dinge, aber sie sind eben passiert, ohne viel darüber nachzudenken, denn wenn alle anderen das schaffen, was kann dann schon so schwer daran sein?

Und dann waren wir plötzlich Eltern und merkten: Alles.

Meine Kinder bringen mich dazu Dinge in Frage zu stellen, die vorher unumstößlich waren. Meine eigenen Grenzen kennen zu lernen und und manchmal auch über diese hinauszuwachsen. 

Hätte mir jemand vor 10 Jahren gesagt, wie mein Leben heute aussieht – ich hätte es nicht geglaubt. Aber genau dafür bin ich dankbar, denn ich will mich weiter entwickeln, dazu lernen und hinterfragen. Und wenn ihr genauso Lust auf Austausch habt, dann lasse ich euch gerne an dem ein oder anderen Gedanken von mir teilhaben.